03 Juni 2013

Das war der Mai!

Mai im Gartl, das bedeutet: Erste Rosen, Mohn, Rittersporn, Kamille, berauschende Düfte und herzhaftes Vogelgezwitscher. Begleitet mich auf einen Spaziergang!



Straßenseitig erfreuen uns Ende Mai die blühenden Hundsrosen im kleinen Vorgarten. Die Beinwellunterpflanzung hat die blauen Blüten größtenteils verloren:


Hinter dem alten Eingangstor warten schon die duftenden Bartnelken:

In der Rabatte am Haus hat sich letzten Sommer der blaue Lein (unten) angesiedelt. Ich wusste damals noch nicht, was das werden sollte, da er ohne Blüten war. Gute Entscheidung, ihn stehenzulassen und abzuwarten. Neben der Echten Kamille macht er sich ganz gut.


Im runden Garten machen Hosta und Heuchera sanguinea "Leuchtkäfer" Freude:


Plötzlich bremsen mich laute Schmatzgeräusche: Der Verursacher ist schnell gefunden, da nicht zu übersehen. Jemand labt sich ungeniert an der größten Knospe der Ulrich Brunner Fils:


Der alternative Weg in den Garten führt am Haus vorbei.
Die Pelargonien sind im Freien, und für das Sonnenröschen, Helianthemum "The Bride", ist das Granitpflaster, das sich ab Mittag aufheizt, genau der richtige Platz. Die sensiblen Blüten schließen sich bei bedecktem Himmel oder Regen.

Der Weg vom Haus in den Garten ist gewunden und üblicherweise sind viele Pflanzenhindernisse sind zu überwinden (hier habe ich kurz vorher die Machete geschwungen ;-)
 

Rechts vom Weg wuchern Bergflockenblumen Centaurea montana. Die verblühten, trockenen Samen sind ein Leckerbissen für Stieglitze. Die scheuen Vögel lassen sich sonst nur im Herbst blicken, wenn sie an den Köpfen der großen Sonnenblumen baumelnd, auf der Jagd nach Körnern sind.


Ganz nah am Haus parfümiert Mary Rose (unten) den Weg:

Der knorrige alte Weingartenpfirsich an der Südmauer der Werkstatt hatte im Frühling eine ungestörte Blüte und trägt so viele Früchte wie noch nie. Ausdünnen ist angesagt:




Im April sieht man noch bis zur Straße:

Ende Mai ist davon keine Rede mehr:

Mit der Etoile de Hollande (unten), wie auch mit zahlreichen anderen Rosen hatte ich endlich einmal Glück: durch den milden Winter konnten sich die Rosenstöcke und Kletterer gut aufbauen. Die Etoile hat in diesem Jahr das Rennen um die erste Blüte für sich entschieden.


Blütenkaskaden der Etoile de Hollande:









Der wunderbare Duft verlangt nach einem improvisierten Plätzchen:


Der Weg zum Gemüsegarten führt bis Mai über eine große Rasenfläche. Mitte Mai wird eine Slackline zwischen Nussbaum und Birke gespannt. Ab diesem Zeitpunkt wird es sportlich: man muss drübersteigen. Mit der Schubkarre (sprich Scheibtruchn) zum Kompostplatz fahren: negativ. Mit dem Rasenmäher durch: negativ. Jäh stoppt sie galloppierende Kleinkinder, weil diese sie nicht wahrnehmen können, wenn es mit der Augenhöhe zufällig passt. Außerdem drängt sie sich auf jedem Foto in den Vordergrund. Wir sind keine Freunde. Nicht nur deshalb, weil ich mich nach Sommern noch immer nicht darauf umdrehen kann, geschweige denn andere eindrucksvolle Kunststücke zu vollbringen vermag. Wir werden niemals Freunde sein.

  


Unten der Blick zurück aufs Haus:


In der Morgensonne leuchtet "Beauty of Livermere":

Blick vom Baumhaus. Was hab ich gesagt? Wer drängt sich schon wieder ins Bild?

Blick vom Baumhaus auf den Gemüsegarten:

Und weil man also mit großem Gartengerät das Schnürl nicht überwinden kann, muss man immer den Weg durch den Hof nehmen. Eine der wenigen Augenweiden im Hof:


Hier unten der Blick in den Laubengang vom Hof aus: Die Querlattung des Laubenganges verbirgt aus diesem Blickwinkel das rundherum entsetzliche, schweinchenrosa Nachbarhaus, es ragt hinter der Hecke auf wie ein Hochhaus. Die "Planer" müsste man auf freiem Fuße anzeigen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses, Körperverletzung, seelischer Grausamkeit, Beleidigung des Architektenstandes und des guten Geschmacks, einsperren und direkt daneben wohnen lassen. Ich sollte Schmerzengeld einklagen. Es fügt sich ins Ortsbild wie ein fetter Furunkel am Allerwertesten, wie eine behaarte Warze auf der Nase in einem ebenmäßigen Gesicht. Ihr werdet kein/ kaum ein Foto davon in meinem Blog finden, weil: in meinen schönsten Träumen IST ES EINFACH NICHT VORHANDEN!!! So, jetzt ist es raus.


Man passiert die Clematis "The President" und ein paar übriggebliebene Stiefmütterchen. Meine kleine Kamera, das dumme Ding, weigert sich, das Erfassen von Blauviolett/Violettblau zu lernen.

Der Schuppen in voller Größe ohne Stiefmütterchen. Er trennt den Gemüsegarten vom Innenhof. Noch! Er gibt sich alle Mühe, sich von Norden her in seine Bestandteile aufzulösen:

Am Laubengang wird man begrüßt von Gela Tepelmann, aka Frau Eva Schubert. Ein inzwischen breiter Rambler mit weichen Trieben, die man aufbinden muss. Er wird ca. 2,50m hoch.


Unten das Ende des Laubenganges. Langsam wird das so, wie ich es mir vorgestellt habe. Er beginnt zuzuwachsen:


Die 2011 gepflanzte Clbg Mrs Herbert Stevens blüht zum ersten Mal. Starker Mehltaubefall mindert die Freude an den großen, weißen, beeindruckenden Blüten:




 Im Gemüsegarten bietet sich Ende Mai das gewohnte und sehnsüchtig erwartete Bild: Salvia nemorosa "Mainacht", Papaver orientale"Patty's Plum" und knospiger Rittersporn:



 

Im Vordergrund die Katzenminze "Nepeta faassenii":

Beim Salat lerne ich niemals dazu: Jedes Jahr befürchte ich, zu wenig Salat zu haben. Jedes Mal ein Irrtum. In einem zweiten Beet wachsen noch Kopf- und grüner Pfücksalat, Hirschhornwegerich und Rucola.





Auch am hinteren Ende des Gemüsegartens findet sich ein Sitzplatz zwischen hellblauer Nigella damascena und dem Frauenmantel:



Unten die Parkrose Nevada. Mit einer solchen Blütenfülle habe ich nicht gerechnet: Die nach unten gebogenen Zweige sind älteren Datums, die aufrechten stammen aus 2012. Auch an ihnen reiht sich Knospe an Knospe. Leider sind sie nicht sehr regenfest, aber die Fülle an Blüten macht das wett.




Das also war der Mai!


















31 März 2013

Oster-Öde: Kriegsgebiet Garten

Das habe ich gerade noch gebraucht! Nun  sitze ich da. Wie bestellt und nicht abgeholt.


Der Wandkalender wird wieder einmal umgeblättert..................................................
Woche für Woche stimmungsvolle Frühlingsbilder auf geduldigem Papier ..........................
Die Finger klopfen ungeduldig auf den Tisch......................
Die Uhr tickt...................Nichts............................................
Morgens ziehe ich die Vorhänge zur Seite und spähe erwartungsvoll hinaus.............................
Nichts..........................Nicht der Hauch eines Frühlingsbotens.................
Tägliche Forsythienbegutachtung - ich notiere grimmig: "Knospen fest geschlossen"..........
Was alles dringend gemacht werden müsste im Garten - allein, Feind Frost lässt mich nicht.

Plan: Vielleicht könnte ich mich durch den Schnee an den Ort des Geschehens kämpfen, immer gut in Deckung unter Mütze und Kapuze. Aber was dann? Ich könnte mich bewaffnen mit diversem Gartenwerkzeug, allerlei Samen im Munitionsgürtel, könnte mir das zusammengerollte Blümchentuch à la Rambo hinter dem Haupt knoten und mit stählernem Blick dem Winter gegenübertreten - allein, ich bin ziemlich machtlos gegen die "Großmacht Großwetterlage". Grumpf!

Gut, dann verschanze ich mich eben in der Küche und übe mich in gewaltlosem Widerstand gegen die Österliche Öde im Garten: Immerhin konnte ich der Natur gestern schon ein wenig Bärlauch und Kerbel abtrotzen: Bärlauchaufstrich auf selbstgebackenem Brot, Nudeln mit Kerbelsauce und Garnelen.


Neuer Plan: Einsatz von verbotenen Lockmitteln: Ich werde gleich ein oder zwei Schälchen vom "Frühlingsschmaus" auf das Fensterbrett stellen. Das wird dem verschlafenen Frühling in die Nase steigen, er wird auf seinen Wochenkalender sehen und erschrocken feststellen, dass es längst Zeit ist! Siegreich zieht er mit Sonnenschein und Vogelgezwitscher ins Land und alles wird schließlich gut.

ICH LIEBE HAPPY ENDINGS.

10 März 2013

Erinnern ist selektiv - oder gar nicht


Wer liebt es nicht, mit einem kleinen Geschenk überrascht zu werden. Sich selbst zu überraschen, ist, müsst ihr zugeben, die allerhöchste Kunst. Wobei, es kann wohl keine Kunst sein, denn Kunst kommt von Können und das kann man nicht lernen, das hat man einfach. Oder man hat "es" halt einfach nicht. So wie ich. Es gibt viel zu erinnern, aber anscheinend noch mehr zu vergessen...

Nichtsahnend gehe ich heute in den Garten, steuere durch den Hof in Richtung Gemüsegarten, ein kleiner Blick nach rechts in die kälteste Ecke des Grundstücks, zu einem Beet, das erst ab Mai etwas Sonne abbekommt und die meiste Zeit des Jahres im Schatten der Werkstatt nicht auf direktes Sonnenlicht zu hoffen braucht.

"Häääää????" (Ausruf des Erstaunens). Was Dottergelbes leuchtet da raus aus dem Winterfilz stehengelassener Stängelreste, Moos und Unkraut, gegen das ich im Spätherbst anscheinend nichts mehr unternommen hab. Schnell hin und nachsehen.

Erste Frage: "Gelbe Krokusse?????"

Zweite Frage: "Wo kommen die denn her???"

Dritter Gedanke: "Blöde Frage! Die muss ich wohl selbst gepflanzt haben"

Vierter Gedanke: "Aber wann... ich hab doch letztes Jahr gar nicht....das ist doch unmöglich, da müsste ich mich doch erinnern....". Ich krame in meinem Gedächtnis........ nichts.........weiter nichts. Es bleibt dabei. Nichts gespeichert.


Nachdem Zwiebeln von Frühlingsblühern aber nicht von selbst angeflogen kommen und sich an tristen Stellen versenken und der Rest der Familie von so was nichts versteht, bleibe wohl nur ich übrig.

Also, was solls, freu ich mich halt, dass die Krokusse sich dort so gut machen, wenn sie auch ein wenig verloren aussehen, weil von anderen Pflänzchen weit und breit nichts zu sehen ist. Da sie aber nun mal da sind, kann ich ja im Spätherbst ein paar passende Zwiebeln dazusetzen, damit das Ganze besser wirkt.

Ich hoffe, ich habe es dann nicht schon wieder vergessen......

02 März 2013

Bitte gehen Sie weiter! Es gibt hier nichts zu sehen!

Heute (und das an einem Samstag! Kein Werktag!) ist es so weit: die ersten frühlingstauglichen Sonnenstrahlen krempeln die Ärmel auf und treten den Kampf gegen die letzten Schneehaufen an. Die wehren sich standhaft -wird ihnen aber nichts nützen auf lange Sicht.

Die Vögel versuchen, sich an ihre Vorjahresgesänge zu erinnern und testen ihre Stimmbänder. Die Nachbarn wiederum machen das selbe mit ihren vom langen Winter steifen Gelenken UND ihren Stimmbändern, rufen über den Zaun, winken im Vorbeigehen oder gehen gleich gar nicht vorbei, sondern kommen einfach durch das halb offene Tor herein, gerade so, als hätten sie eine Einladung zur Gartenparty bekommen. Neugierig sehen sie sich in alle Richtungen um, die Erwartungshaltung scheint hoch zu sein. "Na, bist du schon beim Salat-Ernten?" oder "Was pflanz' ma denn grad aus?" Da muss ich euch enttäuschen! Ich habe kein beheiztes Glashaus, kein dampfendes, pferdebemistetes Frühbeet, keinen Wintergarten am Haus, der sich für die frühe Anzucht eignet. Und letzten Sonntag hatten wir noch genug Schnee, um ein mächtiges Iglu im Hof zu errichten, das man eigentlich bei der Baubehörde anzeigen müsste.

Nein, es gibt noch nichts zu sehen und schon gar nichts zu holen (adressiert an alle Sämlings- und Samenräuber).


Tapfer stehe ich vor meinem offenen Frühbeet, ein paar Samensäckchen in den Händen, die aussaatbereite Erde schön glattgerecht und versuche mich zu freuen, dass ich heute schon Erde unter die Fingernägel bekommen habe und mir eine Kontaktdermatitis geholt habe beim Achillea zurückschneiden (manche Dinge merke ich mir anscheinend nie).

Geht weiter, steckt eure neugierigen Nasen woanders rein! Ich will mich freuen, weil ich weiß, dass es richtig ist, nicht vor März auszusäen und schon gar nicht im Haus und schon überhaupt nicht in den nassen, kalten Boden. Nur zu oft wurden die im Februar auf der Fensterbank gezogenen  langbeinigen, schwindsüchtigen Sämlinge bereits Kompostfutter.



Beim Gärtnern, habe ich gelernt, hat man Erfolg, wenn man Arbeiten zum richtigen Zeitpunkt durchführt, da muss man halt manchmal gegen die Ungeduld angehen. Und es hat sich doch immer wieder gezeigt, dass diese rachitischen Fensterbankpflänzchen ihren Vorsprung eh nicht halten können. Zwei bis drei Wochen später ins Kalthaus gesäte Pflanzen sind kompakter, stärker und entwickeln sich rascher und gesünder, als ihre verhätschelten Geschwister.

"So: und jetzt bitte zügig weitergehen!"




22 Februar 2013

L'hiver est mort - vive l'hiver!

Kaum glaubst du ihn tot, steht er wieder auf deiner Schwelle - besser liegt. In diesem Jahr scheint es, als würde man den Winter nicht loswerden. Während in sämtlichen Gartenblogs die bunten Frühlingsblüher in saftigem Grün erstrahlen, ducken sich die Schneeglöckchen in unseren Breiten in die Schneedecke. Man könnte meinen, sie möchten wieder zurück in ihre Zwiebelchen....


Parolen: "Geduld!", "Ist doch schön - so viel Schnee hatten wir die letzten fünf Jahre nicht!", "Gut so, das wird den Schädlingen den Garaus machen!" - Zweckoptimismus, wo man nur hinhört.

Aber eines weiß ich ganz genau: irgendwann wird auch hier der Frühling explodieren! Aber dann, aber dann......


Der Winter ist tot - Es lebe der Winter!

16 Februar 2013

Rosenstreifzüge


Drei Seufzer! Drei lange, vielsagende Seufzer!

Ein bitterer Seufzer für die jährlichen Verluste unter den edlen Schönheiten, zwei wonnige Seufzer für die Anmut einer Blüte oder auch den beglückenden Duft, der jeden eiligen Schritt bremst und den Vorbeilaufenden zwingt, innezuhalten, um das flüchtige Parfum der Blüte einzusaugen und zu verinnerlichen.

Von Anfang an stand fest: Edelrosen sind böse, historische Rosen das einzig Wahre! Ich lass das jetzt mal so stehen....

Meine Rosenhistorie, die eigentlich noch gar keine ist,  beginnt mit zwei unbekannten kleinblütigen (weiß und rosa) Ramblern, die sich beim Einzug bereits im großen Vorgarten befanden und einer Wildrose (Rosa canina?) im kleinen Vorgarten.


Die beiden Rambler waren derart üppig, dass ihre Triebe bis zum Boden reichten und man gar nicht mehr bis zu den Stämmen sehen konnte. Leider musste einer von beiden einem Kanal weichen. 

Im größeren Vorgarten ist auch eine namenlose Beetrose aufgegangen, direkt am Zaun, wo sie wenig Raum hat. Ich werd sie mal verpflanzen, vielleicht kann ich dann mehr aus ihr herausholen, da sie meist nur zwei Blüten hat. Vielleicht kennt sie ja jemand? Höhe ca. 40-50 cm, Blüten ca. 6cm, ein wenig dahlienartig, das Foto ist wahrscheinlich auch nicht hilfreich bei der Bestimmung. Lassen wir sie eben namenlos!



2007 pflanzte ich eine holländische Verschuren-Teehybride, die Etoile de Hollande eine sparrige Kletterrose, die ich besten Wissens und Gewissens gleich an eine Südwand pflanzte!?!
Hier ein qualitativ minderwertiges Foto von 2008, dafür aber in üppigem Blütenkleid:



Seit der holländische Stern im Winter 2009/ 2010 bei minus 30° C zurückgefroren ist, mickert sie vor sich hin, die sonnige Südwand leistet jährlich im Winter ihren Beitrag zum Zurückfrieren. Die Blüten sind groß, duften fruchtig und sind durch ihr leuchtendes Rot weithin sichtbar. Der Rotton am Ganzkörperfoto ist zu dunkel, das untere Foto entspricht mehr der Realität.



Im Jahr darauf holte ich eine Gallica-Strauchrose in den Garten, die Charles de Mills. Ein Volltreffer, ein absoluter Burner. Sie ist weder 2009/ 2010, noch im Februar 2012 zurückgefroren. Ganz im Gegenteil: 2012 war sie so üppig wie noch nie:



Sie trug hunderte von Blüten und schob über Wochen immer wieder welche nach. Es war ein Genuss. Ihr exzellenter Duft und ihre elegant geviertelten Blüten machen sie zur perfekten Rose.

2009 kam eine Albéric Barbier dazu, ein einmalblühender Wichuriana-Rambler, den ich am Vorgartenzaun entlangführe. Sie ist auch nicht so frosthart, wie ich gehofft hatte, erholt sich aber schnell. Sie ist inzwischen ca. 6m lang. Cremegelb sind nur die (aufblühenden) Knospen. Die geöffneten Blüten sind weiß. Es ist nur ein ganz zarter Duft wahrzunehmen, fast nicht vorhanden. An ihr mag ich besonders, dass sie zwei unterschiedliche Blütenfarben gleichzeitig trägt.



  
Besonders ansprechend: ihre Zauselblüten.


2010 erwarb ich Nuits de Young, eine Rosa centifolia muscosa (Laffay 1845), eine Moosrose mit unbeschreiblich intensivem Duft, für mich DER Rosenduft schlechthin! Der Habitus dieser schlanken Strauchrose ist vasenförmig überhängend. Sie ist sicher schon 1,70 m hoch, leider hat sie nur einige wenige Moosrosen-Triebe, denn unter der Veredelung schlug anscheinend eine Elternsorte aus, ohne Moos und mit weißen Blüten. Die Eltern sind zwar unbekannt, aber eine muss wohl weiß gewesen sein. Ich habe versucht, die extrem starken Triebe auszureißen, was mir nicht gelang, also musste ich sie mit der Axt abhacken. Ob sie das überleben wird, wird sich zeigen. Beim Gärtner meines Vertrauens meinte man, dass ich die Veredelungsstelle zu tief gepflanzt hätte, das würde das Entstehen von Wildtrieben begünstigen. Na ja...

  

Sie ist eine der dunkelsten Moosrosen (weitere Namen: Old Moss, Black Moss) mit samtigen Blüten, ab und an mit einem weißen Streiferl geschmückt, Staubgefäße gelb. Unten noch ein Dämmerungsfoto mit Charles de Mills im Hintergrund und Nuits de Young vorne:


2009 oder 2010 habe ich den Rambler Paul's Himalayan Musk (Paul, 1916) an die Vogelkirsche gesetzt. Die Vogelkirsche ist ja ein stadtbekannter Säufer, also bekommt auch die PHM öfters eine Extraration Wasser. Sie soll bis zu acht Meter hoch werden, vier hat sie bei mir schon geschafft, allerdings lässt die Buschigkeit zu wünschen übrig. Damit sie nicht nur in die Höhe wächst, habe ich ihr 2012 einen Rosenbogen danebengesetzt und einige Triebe darübergeleitet, mal sehen, ob das wirkt. Ich habe sie auch nicht in einen Eimer gesetzt, es könnte also sein, dass der Wurzeldruck der Vogelkirsche ihr zu sehr zusetzt.


2011 gesellte sich eine Austin-Rose dazu, die reinrosarote Mary Rose, eine kleinere Strauchrose, die ich nur mitnahm, weil sie im Oktober noch blühte und fein duftete. Benannt ist sie nach einem Flaggschiff Heinrich des VIII, welches nach 400 Jahren am Meeresgrund gehoben wurde.


Ich bin ja nicht so für dieses Reinrosa, aber durch ihre stark gefüllten Blüten und ihre gefällige Strauchform, die man schon erkennen kann, obwohl sie noch so klein ist, mag ich sie gerne. Austin beschreibt sie als zuverlässigen Remontierer und sehr gute Winterhärte und man kennt ja die harten englischen Winter (schmunzel). Na gut, 2012 hat sie überlebt und der Ferbuar war ja nicht ohne!

Ebenfalls 2011 pflanzte ich eine Dainty Bess (Archer, 1925), die 2012 umziehen musste und vielleicht deshalb, oder weil sie im Februar 2012 stark zurückgefroren war, im letzten Jahr ein wenig schwächelte. Sie ist eine remontierende historische Teehybride, die als robust und winterhart beschrieben wird. Schön sind ihre gewellten Petalen und natürlich die ins Auge fallenden rot-braunen Staubgefäße. Hier ein Foto aus 2011:



Nichts für empfindliche Augen ist die Remontantrose Ulrich Brunner Fils (Lefet, 1881), eine 1,80m große Strauchrose mit beeindruckenden großen Blüten in einem laut schreienden Pink. Manchmal wird die Farbe als Kirschrot beschrieben. Nein, das ist definitiv kein Kirschrot! Ich habe sie erst seit 2011 und sie steht an einem vollsonnigen Platz, eher trocken und vielleicht unterversorgt. So richtig wüchsig, wie sie beschrieben wird, hab ich sie noch nicht erlebt. Aber viele Rosen brauchen ein paar Jahre, um sich zu etablieren. Da sie mitten im Beet steht, ist ihr bezaubernder Duft ebenfalls zu weit entfernt, um ihn im Vorbeigehen wahrzunehmen. Aber das kann noch werden, sie ist ja noch ganz klein....


2012 habe ich noch in eine Rosa moyesii Nevada (Pedro Dot, 1927) investiert, eine wüchsige Parkrose, die einen Durchmesser von 3m erreichen soll. Sie remontiert und produzierte tatsächlich schon im ersten Standjahr laufend Blüten. Diese sind groß, mit einem leichten Duft, halten aber nicht sehr lange. Sie hat im selben Jahr auch schon einige neue Triebe entwickelt, die gut und gerne 1,50 m lang sind. Vielversprechend also, vorausgesetzt sie friert nicht zurück, da sie ja nicht allzu frosthart sein soll.

 

Obwohl ich die Kletterrosen etwas stärker verehre, fange ich doch an, die Strauchrosen immer mehr lieb zu haben, da die Verluste durch Frost einfach nicht den Umfang und die negativen Auswirkungen haben, wie bei den Kletterern. Ich versuche aber, die Hoffnung zu haben, dass die Rambler, wenn sie älter und etablierter  sind, den Minustemperaturen besser trotzen werden. Grundsätzlich aber habe ich entschieden, keinesfalls auf Rosen zu verzichten. Im Gegenteil: das Jahr 2013 steht unter dem Motto: Rosenoffensive!



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