Projekte ergeben sich hier ohne Ende. Am Haus und im Garten. Verfall überall, sozusagen.
Für unseren Kompostplatz hatten wir uns 2006 ein schattiges Plätzchen in der süd-westlichen Ecke des Grundstücks gewählt, unter zwei alten Kriecherlbäumen. Vier Holzmieten wurden gezimmert, zwei Kunststoff-Komposter zum Lagern des gesiebten, fertigen Komposts und ein Hackstock dazugesetzt. Später hat mein Mann auch eine Wasserleitung dorthin verlegt. So ein Kompost und seine Untermieter haben es bekanntlich gern feucht.
Inzwischen haben die Mieten schon seit längerem angefangen, die Patscherl zu strecken, und sich starke Partner zum Anlehnen gesucht.
Habt ihr schon mal erlebt, wenn der Kompost die Mieten frisst?
Unten noch ein Bild aus 2011 oder 2012. Ok, man hat wirklich lang genug beide Augen zugedrückt.
Sogar mein Mann hat hier den Handlungsbedarf bestätigt. Das hat Vorteile, da muss man nicht so viel Überzeugungsarbeit leisten.
Im März 2017 gings dann los mit Umplanen, Rechnen, Naturmaß nehmen, Kriecherl auslichten, Efeu raus so gut es halt geht. Statt vier wollten wir nun 6 Mieten anlegen, dann liegt nicht so viel Lagermaterial rum und man kann besser arbeiten.
Zwei Mieten wollten wir näher ans Baumhaus (hier die Hinterseite) heranrücken, um einen Platz unter dem Blätterdach entstehen zu lassen, von sechs Mieten umgeben.
Der Boden des zehn Jahre alten Kompostplatzes ist natürlich ganz schwarz vom Kompost, die reine Freude. Die brütenden Amselweibchen sind uns beinahe auf die Zehen getreten, um sich die fetten Rosenkäferlarven aus dem Boden rausholen zu können. Ein Bild für Götter, wenn eine Amsel versucht, drei fette Larven hintereinander in ihrem kurzen Schnabel aufzufädeln. Schlussendlich aber ging's.
Hier der Blick zur Straße, da kommen noch zwei Mieten hin.
Hier der Blick von der Straße, vier neue Mieten stehen.
Nun sind alle sechse fertig. Die Bretter der Vorderseite können bei Bedarf, also beim Umsetzen oder Rausschaufeln rausgehoben werden.
Zwei hohe Haselnuss-Sträucher schirmen den Kompostplatz zum restlichen Garten hin ab.
Und nun das Ganze aus der Vogelperspektive, vom Balkon des Baumhauses aus aufgenommen. Ist doch ein schönes Plätzchen geworden? Sieht vielleicht noch aus, als hätte jemand nach einem Transport ein paar abgestellte Kisten vergessen, aber wenn das Holz später mal vergraut und Kompost rausquillt, sieht das nicht mehr so platziert aus.
Ein schönes Gefühl, wenn man wieder eine heruntergekommene Ecke aufgehübscht hat...
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