25 Dezember 2011

Vorsatzfrei ins neue Jahr!




Eines habe ich mir fest vorgenommen: Nicht einen Vorsatz werde ich mir für 2012 aufladen!!! Es sind ja noch genug Vorsätze von den letzten 20 Jahren in der Warteschlange, die ihre inzwischen müden, schwachen Ärmchen in die Hüften stemmen und mich vorwurfsvoll aus hohlen Augen anstarren, jedes Mal, wenn ich zurückblicke. Nein, Verpflichtungen habe ich ohnehin genug und da ich, trotz bester Vorsätze, bisher kein besserer Mensch geworden bin, wird es auch nächstes Jahr nicht gelingen.Und doch wird aus mir ein zufriedenerer Mensch werden. Das wünsche ich allen lieben Leserinnen und Lesern!

08 Dezember 2011

Nackte Tatsachen


Der Winter ist doch irgendwie ernüchternd. Vorbei die Üppigkeit, die überbordenden grünen Wände der sommerlichen Pflanzenfülle. Sommers ist man der Meinung, man habe ein, ja doch, großes Grundstück, wenn nicht gar, dem Arbeitsaufwand nach zu urteilen, Latifundien, die durch Hecken, Bäume und Sträucher so gefällig gegliedert sind, dass sich beim Durchschreiten immer wieder mehr oder weniger abgegrenzte Gartenzimmer öffnen. Ein grüner Innenhof, ein von Hecke, Holzzaun und Schuppen und seit dem Frühjahr auch von einem Laubengang umfassten Gemüsegarten, ein hinter mächtigen, mehrstämmigen Kriecherln versteckter Kompostplatz, ein Rundgarten mit Hängematte, ein sonniges Plätzchen beim Haus, usw.


Dann machst du an einem stürmischen, kalten Tag wie heute einen Schritt nach draußen und egal, wohin du dich wendest, dein Blick ist in null komma nichts an den äußeren Rändern deines Paradieses angelangt! Zitternd biegen sich die nackten Zweige im grimmigen Herbststurm, die deinen Blick nicht zu bremsen vermögen. Kaum zu glauben, dass ein so bescheidenes Fleckchen Erde in der warmen Jahreszeit so viel (wonnevolle) Arbeit beschert!




Worauf ich hinaus will? Frühling uns Sommer sind mir lieber! Ich mache nun die Augen zu und sehe und rieche und höre den Sommer......
















16 November 2011

Schlussstrich

Ich kann es nur immer wieder betonen: Radikalität und erbarmungsloses Durchgreifen beim Gärtnern ist das A und O. Damit erzielt man die besten Ergebnisse! Zögerlichkeit und Abwarten rächt sich. Wer zugunsten einer letzten Blüte die Staude nicht zurückschneidet, wird sich nicht an einer zweiten Blüte erfreuen, wer auf besseres Wetter wartet, wird mit wochenlangem Schlechtwetter bestraft. Wer im Oktober nicht rechtzeitig reinen Tisch macht, nur weil sich da und dort ein Rittersporn aufbäumt und in Szene setzt oder der letzte Salat für "später" geschont werden will, der flucht im April, wenn zusätzlich zu den kaum zu bewältigenden Frühlingsarbeiten auch noch die liegengebliebene Herbstarbeit kommt.  

Verdammt!





Wer mich kennt, weiß, 
ich predige Wasser und trinke Wein. 

Nach dem Broterwerb stehe ich nun mit Schihandschuhen im Garten, mehr als 1 Stunde am Nachmittag ist mir ja nicht vergönnt, weil man ab 16:30 Uhr die Stirnlampe bräuchte und es ist kein Ende in Sicht! Von der langen Liste ist EINE Position abgehakt.

Und es ist jeeedes Jahr das selbe! 

In Bälde wird mich der gefrorene Boden in die Knie zwingen. Hätte ich doch nur, als noch Gelegenheit war........

Und ich frage euch: Was bleibt unter eurem Schlussstrich? Ein großer Rest, ein kleiner oder keiner???

01 November 2011

Wegwerfgesellschaft

Seufz! 

Du kannst dich dem nicht entziehen - also versuchst du es so unaufwändig wie nur irgend möglich hinter dich zu bringen. Du öffnest das Gartentürl für zwei Stunden, lobst schaurige Kostüme, schaufelst Süßigkeiten in offene Säckchen und gehst deinem 8-Jährigen in angemessenem Abstand ("Mami, mach dich unsichtbar!") hinterher.



Wie jedes Jahr bist du überrascht, wie überzeugend dir die blutbefleckte, schwarzgeschminkte Landjugend "Süßes oder Saures" androht - mit der Spannkraft eines porösen, ausgeleierten Hosengummis, in der exakten Tonlage eines jeiernden Motors. Noch im Garten werfen sie weg, was ihnen nicht schmeckt, entledigen sich des Verpackungsballastes und werfen dir halbherzig noch ein paar Kracher in die Blumenbeete. Danke.


Begeisterungsfähiger sind da schon die Kleineren, die sich in der Dunkelheit vor ihrem eigenen Schatten fürchten und vor Aufregung nicht mehr wissen, was sie rufen müssen. Sie genießen den Beutezug und das anschließende Teilen und Handeln. Keine Frage, der Vorrat an Süßigkeiten reicht bis Ostern. Mit Schaudern denke ich an die Nikolaus- und Weihnachtsmaschinerie, die dir in den Supermärkten schon jetzt die Freude am Ereignis nimmt.

Seufz!

26 September 2011

Päuschen



Am besten schmeckt's, wenn man es sich auch tatsächlich verdient hat, so wie ich zum Beispiel, die ich seit Stunden am Fensterputzen bin. Und so habe ich es am liebsten: Butterbrot mit viel Koriander und Borretschblüten, Karotten, Tomaten und Rote Rüben mit Haselnussöl.

Hintergrundgeräusche: Vogelgezwitscher und Gesumse.

Temperatur an der Hausmauer: 31°C

17 September 2011

Herbst. Herbst?

Langsam wird er spür- und sichtbar. Der golden-braune, dürre Herbst schleicht bereits im Garten herum und probiert so manches Plätzchen. Die typischen Spätsommer- und Herbstblüher haben ihren Höhepunkt erreicht.







Erstaunt mich jedes Mal wieder, wie man diesen Phlox "Orange Perfection" taufen kann. Passender wäre "Dirty Pink".....






 Keine Frage! Sieht alles nach Herbst aus. Bis auf die zahlreichen Frühlingsblüher, die sich überall hervortun, manche von ihnen feiern heuer schon den dritten Frühling!

 So zum Beispiel dieses blasse Veilchen:


 
Diese Clematis blüht üblicherweise Ende Mai, durch unterschiedlich tiefen Rückschnitt im April blüht sie seither immer wieder nach und will damit auch nicht aufhören:




Meine vier Wochen vor der Blüte im Mai verpflanzten Lychnis chalcedonica haben ihre Blütezeit auf September verschoben. Über einem frisch-grünen Teppich aus Nigella damascena - Sämlingen stehend, entsteht leicht der Eindruck, es sei tatsächlich Mai.





Der Gesamteindruck ist jedoch eindeutig ein herbstlicher. Wenigstens aber ein sehr sonniger. Das versöhnt und lässt mich weniger oft an den bevorstehenden Winter denken.



Gäääähn und Gute Nacht!

16 September 2011

Es kreucht und fleucht...

.... und manchmal liegt einem auf der Zunge: "LEIDER!", z.B. der allseits verfluchte Buchsbaumzünsler, hier eines der zahlreichen Exemplare, die nachts in ihren glänzenden Abendroben, eigentlich nur ein Hauch von Nichts, unter der Fassadenbeleuchtung glänzen.




Irgendwo im Web hat jemand sein Bedauern auf folgende Weise ausgedrückt: "Warum kann er nicht Thujen fressen?". Stimmt, das Tierchen hätte in diesem Fall tatsächlich  mehr Fans!


Glücksfund: Zufällig lief meinem Mann in der Dämmerung dieser Geselle entgegen, gerade unterwegs zu einer seiner Baustellen im Garten:


Er quietschte und wand sich, damit er nicht in den Kübel musste, doch es gab kein Pardon, denn er brachte es auf bis zu 16 ausgewachsene Hügel pro Tag! Also, ab mit ihm in die nahegelegene Au. Da kommt mir ein beängstigender Gedanke: man hört ja von Hunden, die ihren Weg wieder nach Hause finden, auch wenn sie hunderte Kilometer weg sind - ich hoffe, Mr. M's Geruchssinn reicht nicht an den des Hundes heran! Und seht euch das Schwänzchen an. Mal ehrlich: Wer hat gewusst, dass Maulwürfe einen Schwanz haben???


Herbstzeit ist auch Kreuzspinnenzeit - jeden Tag sitzen sie woanders - meist in Gesichtshöhe.


Zuletzt beobachtete ich, wie eine Wespe den fertig gedeckten Tisch einer Kreuzspinne zu plündern gedachte. Immer wieder setzte sich die Wespe auf die eingerollte Fliege, anscheinend um diese auszusaugen (?) und knabberte am Gespinst herum. Von der Kreuzspinne traktiert, flog sie wieder kurz weg, um aber gleich darauf wieder zurückzukommen. Das ging so einige Minuten. Die Spinne zog sich auch immer wieder zurück, wollte aber nicht aufgeben und versuchte, die Wespe mit schnellen Drehbewegungen mit ihrer Mahlzeit einzuwickeln, diese konnte sich aber erfolgreich befreien. Schließlich blieben der Spinne nur noch Reste vom Fliegendinner. Was lernen wir? Anscheinend sind Wespen und Kreuzspinnen gleichwertige Gegner.

A propos Wespen und Spinnen: Vielleicht haben sie sich ja irgendwann gepaart:


Und wieder eine Frage zum Schluss: Warum hängen die immer kopfüber???
  
Gelegentlich besucht uns auch das Eidechserl, hierzulande auch liebevoll Eidaxl genannt:


Bekanntlich sehr scheu, wenn es aber mal die Sonne genießt, lässt es einen aber ziemlich nah heran.



Ah ja, morgens, als ich gerade auf dem Weg zum Lauftraining war:



Geordneter Rückzug, angeführt vom Hahn.

04 September 2011

Heiße Septembertage

Dankbar nehmen wir sie an, die vielleicht letzten heißen Tage. Schöne und warme Tage gab es im September der letzten Jahre ja einige. Aber Schulbeginn (morgen) bei 28°C, gab's das schon einmal? Den meteorologischen Herbstbeginn hätte an diesem Wochenende jedenfalls niemand vermutet.




Das Wochenende wurde noch einmal ausgenützt mit verlockendem Grillgutgeruch, Kindergejohle, Spritzpistolen-Attacken, Baumhaus-Erstürmungen, Blütenbädern im eisig-frischen Brunnenwasser und Versteckenspielen bis die Dunkelheit dem Ganzen ein Ende setzte.

20 August 2011

Hymne auf das Echte Herzgespann

Das Echte Herzgespann, lat. Leonurus cardiacus, liebe ich besonders, weil es einerseits eine malerische, hohe Hintergrundpflanze ist, weil es Tausende von Hummeln über einen Zeitraum von 2-3 Monaten ernährt und weil es einfach unkapriziös ist. Das Herzgespann, das zur Familie der Lamiaceae gehört, ist auch als Bärenschweif, Wolfstrapp oder Mutterwurz bekannt. Die Pflanze wurde bereits von Theophrast als Heilmittel für Herz- und Magenbeschwerden erwähnt. Mutterwurz nannte man es wegen seiner kontrahierenden Wirkung auf den Uterus.

Der gärtnerische Wert, vor allem für den naturnahen Garten, kann nicht hoch genug angesetzt werden!
Das aufrecht wachsende Herzgespann ist eine bis zu 2m hohe,  mehrjährige Pflanze mit gezähnten lanzettlichen Blättern und weißlich-rosaroten haarigen Büscheln, die in achselständigen Quirlen ab dem zweiten Standjahr erscheinen.



Wegen ihrer zahlreichen Vorzüge war und ist sie eine beliebte Bauerngartenpflanze. Als junge Pflanze erfrischt sie die Beete im Frühling mit einem schön geformten Busch und weichen, behaarten Blättern.



Die Hummeln fliegen nur so drauf! Es ist fast unmöglich, Herzgespann mal ohne Hummeln zu fotografieren.
 Das Herzgespann steht am liebsten im Halbschatten. In voller Sonne verblühen die Blütenstände rasch, werden braun, hart und scharfkantig (!).
Da sich das Herzgespann rechlich aussät, hat man immer wieder junge Pflanzen und natürlich auch einen Bestand aus verschieden alten, i.e. verschieden großen Pflanzen. Die Fotos "Herzgespann im ersten Standjahr" und "Herzgespann mit Samenkapseln" sind am selben Tag aufgenommen. Im zweiten Standjahr sind sie ca. 1m hoch.

Ein weiterer, sehr geschätzter Vorteil des Herzgespannes ist die problemlose Verpflanzung von Sämlingen im ersten und zweiten Standjahr. Ab dem dritten Standjahr wird es schwer, die weit in die Tiefe reichenden, dicken Hauptwurzeln unversehrt aus dem Boden zu lösen. Die Pflanzen überleben aber auch solche Verletzungen. Wichtig beim Herzgespann ist das frühe Stützen der Stängel, da sie sich sonst zu Boden neigen, waagrecht entlang wachsen und nur die Ähren ein wenig aufstellen. Dann ist die ansprechende Form jedenfalls dahin.

Man kann die Stängel nach dem Verblühen abschneiden oder diese über den Winter stehen lassen. In diesem Fall kann man sie im Frühjahr zurückschneiden, jedoch nicht zu früh, da Insekten gerne drinnen überwintern. Meiner Erfahrung nach wird diese dankbare Wildstaude durch das Ausreifen der Samen nicht geschwächt.

Das Herzgespann lässt sich gut mit Mohn kombinieren, da es zur Mohnblüte einen erst ca. 50-70cm hohen, kugelförmigen Busch ohne Ähren ausgebildet hat. Man sollte aber beide Pflanzen mindestens 70cm auseinandersetzen, da das Herzgespann jedes Jahr an Durchmesser zulegt. Schöne Effekte ergeben sich auch mit den Blütenkugeln des Allium oder mit kräftig gefärbten und doch natürlich wirkenden Tulpen. Das einziehende Laub wird vom Herzgespann gekonnt verdeckt. Schneidet man im August oder September zurück, können auch Astern vom freigewordenen Raum profitieren.


Hier eine Kombination Herzgespann - Lilien (Foto durch Anklicken vergrößern). Bezaubernde Pflanzenkombinationen ergeben sich also nicht nur mit Früh- und Spätblühern.

Fazit: Muss man einfach pflanzen!

Hymne auf die Vogelkirsche

Im Hausgarten hat die Vogelkirsche (Prunus avium) schon lange verloren. Obwohl Baum des Jahres 2010, pflanzt keiner mehr freiwillig diesen schlanken Riesen in sein Gärtlein. Schade, denn als Frühstückslieferant kommt sie der Amselbande gerade recht, da die Zeit der Süßkirsche dann meist schon vorbei ist.


Zu Beginn meiner Gärtnerleidenschaft entlockte mir die Vogelkirsche nur einen fragenden Blick. In meinem Garten durfte der Wasserschlürfer nur bleiben, weil er im idealen Hängemattenabstand zu einem Holler stand. Seit ich aber beobachte, welch ein Flugverkehrschaos die Amselschar morgens für das saftige Frühstück auf sich nimmt, hat sich mein Respekt vervielfacht. Klar hat die Süßkirsche eine mächtigere Lobby: Die Imker, die Kinder, die Entscheidungsträger im Hausgarten. Auch wenn die Vogelbande im Kerne-Ausstreuen konkurrenzlos ist, so hat der Gärtner doch meist das letzte Wort und reißt die jungen Bäumchen gnadenlos aus...schade!

Immer wieder lese ich von besorgten Gartnebesitzern oder -Übernehmern, dass sie die Vogelkirsche entfernen wollen, weil sie giftig wäre. Das ist natürlich nicht der Fall. Nur im Innern der Samen befindet sich die giftige Blausäure. Die Kirschen können jedenfalls gegessen werden.

Vor zwei Jahren habe ich einen Rambler, Paul's Himalayan Musk, an die Ostseite der Vogelkirsche gepflanzt. Inzwischen an die 5 Meter hoch, hüllt die Kletterrose den Stamm im Mai in Wolken aus kleinen hellrosa Pompoms mit leichtem, fruchtigem Duft. Es ist herrlich anzusehen, wie sich die unzähligen Blüten an ihren weichen Trieben im Wind wiegen. Die langen Angelruten hängen zwar inzwischen weit nach unten, von ihrem Scheitelpunkt aus klettern aber auch zahlreiche Triebe nach oben in den Baum hinein. Sogar im Innern der Baumkrone waren heuer unzählige Blüten zu entdecken. Das macht den Blick von der Hängematte in den Baum zu einem Erlebnis! Ein Foto mit blühendem Rambler werde ich im nächsten Frühjahr nachliefern....




19 August 2011

Wie viel Deko verträgt ein Garten?

Wie viele bunte Kugeln, Keramik-Zaunreiter-Tiere, Zwerglein oder Gargoyles, bepflanzte ausgelatschte Männerschuhe oder nostalgische Fiberglas-Engerl kann ein Garten verkraften? Da scheiden sich die Geister. Grundlegend ist ja jede Gestaltung im Garten schon Dekoration im weitesten Sinne. Der Garten ist eine  "Kulturlandschaft", die durch Auswahl und bewusste Anordnung von Pflanzen  angelegt und gestaltet wurde. Selbst der sogenannte Naturgarten ist ja kein Produkt der Natur, sondern lediglich idealisierte Wildnis. Zeige mir deinen Garten und ich sage dir, wer du bist. Und über dein Wohnzimmer weiß ich dann auch gleich Bescheid.


Soweit es mich und meinen Garten betrifft, ist nach ein paar Tontöpfen, ein paar Leitern, ein wenig altem bäuerlichem Gerät und ein paar krummen Ästen als Pflanzenstütze schon Schluss. Ansonsten gönne ich mir gerade noch ein selbstgebautes Vogelhaus und ein hölzernes Herz auf Baustahl. Das war's. Ein Garten ist kein Museum. Ein Garten ist keine Rumpelkammer. Ein Garten ist kein Messi-Wohnzimmer, gerammelt voll mit Nippes und Kramuri. Ein Garten ist nämlich in erster Linie für die Pflanzen und Tiere da, erst danach kommen wir und dürfen teilhaben und genießen. So können wir der Welt wieder ein klein wenig zurückgeben. Und wir wollen ihr doch nicht noch mehr "Müll" zurückgeben!?!




Tagetes erecta Arctic weiß

So würdigt ein Online-Shop diese Studentenblumen-Sorte (Züchter: Kiepenkerl) : "Für Leute, die sonst keine Studentenblumen mögen". Was soll ich sagen? Mit dieser Sorte haben sie dann wohl die Abneigung gegen Studentenblumen einzementiert!

Im Frühling ließ ich mich hinreißen, einmal Samen einer gefüllten Tagetes-Sorte zu kaufen, obwohl ich der festen Meinung bin, dass gefüllte Sorten einerseits zu kitschig sind, andererseits und bekannterweise keinerlei Wert für Insekten haben. Zwischen den üppigen Rüschen ist einfach nichts zu holen für das Bienen- oder Hummelvolk! Ich mag ja den typisch strengen Tagetes-Geruch, auch wenn sich bei anderen Gartenbesitzern die Nasenhaare kräuseln, nur dieses Braun-Gelbe, das ohnehin den Sommer dominiert, wollte ich mir sparen und entschied mich also für diese cremefarbene Sorte.

Die Samen wuchsen auch schnell und gut an, bildeten bald üppige Büsche und wenn ich auch nicht gerade begeistert war, so war ich doch zufrieden ob des raschen Auflaufens und der guten Bodendeckung.

Als dann aber der Regen kam, wurden die Blüten braun. Wäre ja auch nichts Neues, wenn da nicht, bei näherer Betrachtung, dieser ekelhafte Schimmelrasen gewesen wäre, der die welken, braunen Blüten überzog.


Beim Abschneiden der Blütenköpfe stieg mir schon die Galle hoch, besonders als die Sporen sich vor meiner Nase verteilten. Mit bloßen Händen wollte ich sie nicht berühren. Andererseits behagte mir der Gedanke, dass der Schimmel an den Handschuhen haften würde,  ebenso wenig. Und schließlich musste ich das Ganze dann auch noch über die Biotonne entsorgen und der Kompost ging leer aus.


Fazit: Fliegt hochkant raus!





Hochsommerblüte


Der heiße, trockene Frühling ließ befürchten, dass im Sommer gar nichts mehr blühen wird, weil vor allem die Stauden ihre schönste Blüte Mitte Juni bereits hinter sich hatten. Gut, dass ich falsch lag. Wie immer zeigt sich der Hochsommer in sattem Gelb mit dissonantem Rosa und Pink der Kosmeen.


Die kleinen Rambler am Laubengang schieben auch noch Blüten nach, wie z.B. Crimson Shower, Gela Tepelmann oder Phyllis Bide, während Francis E. Lester oder Goldfinch ihre ganze Kraft in die Ausbildung langer Triebe stecken.


Mit einer zweiten Blüte tun sich Ziersalbei und Rittersporn hervor und die Fetthennen färben ihre Knospen schon leicht rosa. Die Dahlien geben dem Hochsommerbraun noch einmal Frische.














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