Üblicherweise verirren sich keine VIPs in mein Gärtchen, wohl aber VIAs - Very Important Animals - zumindest sind sie das für mich, vor allem weil ich sie hier noch nie gesehen und auch gar nicht vermutet habe.
So zum Beispiel: Der Segelfalter ( wiss. Iphiclides podalirius, engl. Scarce Swallowtail, frz. Le Flambé, ital. Podalirio - praktisch veranlagt, diese Italiener).
Mit seiner Flügelspannweite von 60-80 mm und seinem namengebenden typischen Flugstil verursacht er in meinem Herzerl ein paar Extrasystolen. Und prächtig ist er natürlich auch. Eigentlich in Südeuropa zu Hause, breitet er sich aber in den letzten Jahren wegen der heißen Sommer auch in Mitteleuropa immer mehr aus. Rund um Wien ist er gar nicht so selten. Dort findet man ihn an den Donauufern auf feuchtem, offenem Boden. Und meinen Garten hat er als Sommerfrische gewählt. Seine Raupe frisst in unseren Breiten hauptsächlich an niedrigen Krüppelschlehen und Felsenkirschen, aber vermehrt auch an Zwetschge und Pfirsich. Im Bild oben ist unser Weingartenpfirsich im Hintergrund auszumachen. Vielleicht hat er sich ja entschlossen, hier ein Ei abzulegen....
Der Segelfalter ist eigentlich unverwechselbar. Eventuell könnte man ihn mit dem Schwalbenschwanz verwechseln, der aber in der Grundfarbe stärker gelb ist. Dem Schwalbenschwanz fehlen außerdem die Streifen und die überlangen Schwänzchen des Segelfalters. Für mich ein echter Burner!
Ebenfalls noch nie dagewesen, oder vielleicht auch noch nie von mir beobachtet: Die Feuerlibelle (wiss. Crocothermis erythraea, engl. Scarlet darter oder Broad scarlet). Auch dieser Gast hat es durch die Klimaerwärmung zu uns geschafft, ja, sogar nach Norddeutschland! Hier ein geschlechtsreifes Männchen in der Mittagshitze auf einem gestutzten Rittersporn neben dem Brunnen im Gemüsegarten.
Die Feuerlibelle gehört zu den Großlibellen, die in einer Sekunde von 0 auf 50 km/h beschleunigen können. Deshalb hatte ich auch nicht die geringste Chance auf ein zweites Foto. Manche können sogar rückwärts fliegen und manche erreichen eine Querbeschleunigung von 30 g! Zum Vergleich: Mein Kotztüten-Limit liegt bereits bei 2 g, bildlich: Ich auf einer Kinderschaukel! Oder die des Eurofighter bei 9g (vgl. dazu Willi Wünsch ((nein, ich glaube nicht, dass der Name echt ist)) hier).
Seit dem letzten Jahr beobachte ich auch Bachstelzen (wiss. Motacilla alba, engl. White Wagtail). Auffällig sind sie wegen ihres schönen weiß-schwarzen Gefieders und dem wippenden Schwanz. In der Hängematte liegend, konnte ich beobachten, wie Mutter oder Vater immer wieder wegflogen, um Insekten zu fangen und das Kleine zu füttern, während dieses - ja, man muss fast sagen - artig 10 Minuten am Dachfirst sitzen blieb.
Und nun zu den Stammgästen: Sie bevölkern, und das kann man wörtlich nehmen, den gesamten Garten. Die Wechselkröten (wiss. Bufo viridis). Anscheinend in Österreich stark gefährdet. Ich darf an dieser Stelle widersprechen. Sicher NICHT bei uns. Dank Nachbars Biotop (anscheinend fischfrei, denn das ist die Voraussetzung für das erfolgreiche Ablaichen) lungern sie überall herum. Blauäugig kaufte ich ihnen ein (EIN!!!) Krötenhaus. Zwanzig würden immer noch zu wenig sein. Jedes Mal, wenn ich denke, ich schau mal rein, da ist eh keiner drin, drängen sie sich sonder Zahl an den hintern Rand und starren mich ausdruckslos an.Sie lieben es, tagsüber zwischen Hausmauer und Ziegelsteinen zu Dutzenden über- und nebeneinander zu dösen. Egal ob Schupfen, Werkstatt oder Lager, sie sind hinter jeder Tür, die man öffnet. Eine hatte sich mal in die Küche verirrt. Sie lassen sich aber leicht fangen.
Bei uns überwintern sie, indem sie sich entlang der umlaufenden Bretter, die die Gemüsebeete einfassen, tief eingraben. Beim Lockern der Beete im März muss ich besonders achtgeben, denn sie halten bis Ende März Winterruhe.
15 August 2012
09 August 2012
Möööööhner ernten!
Für die schöööhnen Möööhner wird's Zeit! Sie lassen sich nun mehr als freiwillig rausschütteln aus ihren kunstvoll gefertigten Samenkapseln. Die reine Freude.....
Acknowledgements: Jürgen Steinberger
06 August 2012
Naturschönheiten
Hier stelle ich euch ein paar "Naturschönheiten" auf's Podest:
Diese Lavatera habe ich seit vielen Jahren. Sie hat bisher jeden Frost überlebt - im Gegensatz zu meinen Rosen - jedoch nur mit dickem Wintermantel. In milderem Klima bildet sie üppige Büsche, ca. 1,50 m hoch und breit.
Die nächsten drei Bilder könnte man taufen: "Mutter-Vater-Kind" - ein Spiel aus meiner Kindheit...
Mutter?
Vater?
Kind?
Liegt doch irgendwie nahe, dass aus Weiß und Blau Blassblau entsteht!
Und hier vielleicht die Mutter aller Glockenblumen?
Unten die Speisechrysantheme: zum Beispiel habe ich sie schon frittiert. Schmeckt köstlich mit ein wenig Salz, aber zum Satt-Werden müsste ich den ganzen Bestand roden. Da genieße ich sie lieber wie abgebildet.
Hier die gefleckte Hainblume, aus Samen gezogen. Sie ist nur ca. 15 cm hoch und man muss schon auf die Knie gehen, um ihre Schönheit zu bewundern....
Und diese Schönheit ist ja auch zum Niederknien!
Mit dem Kalifornischen Mohn hat sie gemeinsam, dass sie abends die Köpfchen schließt. Dabei schiebt sie kunstvoll ihre Blütenblätter, die je einen violetten Fleck am äußeren Rand aufweisen, zusammen, sodass eine violette Spitze entsteht.
Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um das Erdbeerbeet im Gemüsegarten. Da ich es nicht über's Herz brachte, den Mohn zu entfernen, hatten die Erdbeeren dieses Jahr keine echte Chance. In ihrer Verzweiflung haben sie sich aus dem Beet gestürzt. Nun breiten sie sich auf den Rindenmulch-Wegen und entlang der Beeteinfassungen aus. Finde ich wirklich kreativ!
Taglilien-Prachtexemplar
Rudbeckia - mit Wimpern klimpern.....
Einfach nur schön!
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