Wie aber kann ich mir meine Speicher für die langen Wintermonate mit lebendigen, bunten Eindrücken auffüllen?
Bis dahin fülle ich mir den Herbst in fotografische Rexgläser, um mich bei Bedarf während grauer Wintertage an den köstlichsten Eindrücken zu laben.
Im Gartl gibt es derzeit noch jede Menge Buntes und frisches Grün, ideal für die Konserve; ich erinnere mich aber auch an Jahre mit sehr frühem Frost, der so manchem farbenfrohen Pflanzerl über Nacht den Garaus machte.
Besonders die Kapuzinerkresse, die im Hinblick auf Blütenmenge und Farbintensität gerade zur Höchstform aufläuft, kann tieferen Nachttemperaturen nichts entgegensetzen. Aber gerade ihr gleißendes Signalrot setzt sich gegen Nebel besonders gut durch und eignet sich perfekt für die Fotokonserve.
Ein Herbst ohne Astern ist nur halb so schön, das weiß jeder. Trotzdem müsste ich mich für den nächsten Herbst mal nach anderen Farben als violett oder azurblau umsehen. Es scheint, dass die dunklen Sorten dominanter sind, als helle. Sie säen sich auch ungeniert aus. Wenn was Hübsches dabei herauskommt, zum Beispiel ein schönes gelbes oder weißes Auge, wird es weiter vermehrt.
Die drei Helenium-Pflanzen "Moerheim Beauty" im neu angelegten Brunnenbeet blühen schon seit Mitte August immer wieder. Dafür muss ich aber auch was tun: Ständiges "Deadheading" lässt neue Blüten nachschieben. Die Leuchtkraft ist nicht mehr so stark, aber vor den azurblauen Astern "Sedifolius Nanus", die hier schon am Verblühen sind, machen sie sich immer noch gut.
Die Dahlien und ich, das ist so ein Thema: Beim Überwintern erleide ich immer wieder Verluste, dann kommen sie bei mir oft spät in die Erde, was sich aber jetzt doch noch bezahlt macht, weil sich die Mehrzahl der Knospen gerade erst öffnet. Hell strahlende Pompons, so lange der Frost ausbleibt.
Die Feige zeigt schönes, herbstliches Gelb in großen, charakteristisch geformten Blättern, mit denen sie große Flächen aufhellt. Leider hängen die schweren Blätter nur kurze Zeit an den Ästen. Dunkelgelbe Chrysanthemen "Bienchen" und auch hier azurblaue und violette Astern unter den kleinen Hagebutten der violetten Kiftsgate machen mir viel Freude. Auch die Chrysanthemen müss(t)en laufend ausgeputzt werden.
Die fetten Hennen leuchten in zartem, hellem Gelb. Da der Boden zu schwer ist, fallen sie auseinander, da muss ich im Frühling aufsanden. Die roten Chrysanthemen "Herbstkuss" hab ich vor zwei Wochen umgepflanzt, beinhart während der Blüte, weil das Beet umgegraben werden musste. Bei anhaltend feuchter Erde kein Problem. Rechts davon steht der Feinstrahl mit kleinen weißen Blüten. Er blüht auch schon ewig.
Astern, Gräser und Gaura, das hat etwas Leichtes und Unbeschwertes, auch an manch nebeligem Morgen.
Bereits 2006 oder 2007 hatte ich mir hohe Astern in den Garten geholt und weil es bei unserem Gärtner nur die Aster "Rosa Sieger" gab, kaufte ich halt diese. Da sie bis zu 1,80m hoch werden, legen sie sich auch gerne hin oder stehen mit ihren braun-welken, staksigen Stängeln verlegen in der Gegend herum. Ende Juni habe ich mich an einigen Exemplaren am Vorblütenschnitt versucht, wodurch verwzeigterener Wuchs und Standfestigkeit erzielt werden soll und tatsächlich sind diese (auch wenn sie nach dem Rückschnitt ziemlich verstümmelt aussahen) gesünder, standfester und die Blüten größer. Von denen gibt es aber hier grad kein Foto.
Hier noch einmal das Schattenbeet im Hof mit Persicaria amplexicaulis "Taurus", Herbstanemone Anemone japonica "Honorine Jobert" und violetten Herbstastern. Trotz fehlendem Sonnenschein eine schöne Komposition mit starken Farben.
Vielleicht gelingt es mir noch, den Vorratsschrank mit ein paar mehr Herbstkonserven zu füllen, alles bunte Seelenschmeichler für Gartenbesessene, wie mich.